Laudatio Erika Stubenvoll

 

Erika Stubenvoll erblickte am 30.4.1937 als Erstgeborene von drei Kindern, der Bauersleute Barbara und Johann Dollhofer, in Hörersdorf das Licht der Welt.

Früh musste sie im elterlichen Betrieb mitanpacken. Vor allem in der Zeit, als ihr Vater in den Krieg ziehen musste.

Gern, oft und mit einem Grinsen im Gesicht erzählte sie die Geschichte, wie sie das elterlichen Pferdefuhrwerk, auf dem auch ihre Schwester mitfuhr, in einen Graben lenkte. Um diese Ungeschicklichkeit zu vertuschen, erzählten die Schwestern jedoch, das Pferd hätte vor der herannahenden und pfeifenden Dampflok gescheut.

Einige der wenigen Möglichkeiten für soziale Kontakte für Jugendliche war damals das tägliche „Milchtragen“ zum Milchhaus. Hier lernte sie auch ihren Ehemann Karl Stubenvoll kennen, den sie am 20.5.1958 in der Pfarrkirche Hörersdorf heiratete.

Da ihr Ehemann Karl seinen beruflichen Verpflichtungen in Wien nachging, zog das junge Ehepaar in eine kleine Wohnung in Wien. Im Jahr 1960 machte die Geburt ihres Sohnes das kleine Familienglück perfekt.

Oft, vor allem an den Wochenenden und in den Ferien, besuchten sie aber die Eltern in Hörersdorf und halfen auf dem Bauernhof mit.

Mitte der 70er Jahre erwarben sie ein eigenes kleines Häuschen in Hörersdorf als Wochenendwohnsitz. Ab der Pensionierung wohnten sie wieder ganz in Hörersdorf.

In früheren Jahren gehörte die Kirchenreinigung jeden Freitag im August sowie die Treffen der Gebetsrunden jeden Montag zu ihren Pflichtterminen. Ein kleines Tratscherl durfte dabei nie fehlen.

Da in den letzten Jahren das Verlassen des Hauses nur mehr schwer möglich war, erhielt sie jeden 1. Freitag im Monat die Krankenkommunion.

Erika Stubenvoll war ein liebevoller und ausgeglichener Mensch, der stets ihre Bedürfnisse den Bedürfnissen anderer hintan reihte. Insbesondere nachdem sie Großmutter wurde stand die Familie stets im Mittelpunkt ihrer Wünsche und Interessen. Das einzige, was sie wirklich ärgerlich fand, war, wenn ihr geliebter Fernsehapparat nicht funktionierte und sie ihre Kochsendungen nicht schauen konnte.