Den folgenden Nachruf verfasste Martin Scheiner und verlas ihn im Anschluß an die Eucharistiefeier zur Bestattung von Leopold „Poidl“ Scheiner.

Die Familie gab die Zustimmung zur Veröffentlichung auf der Homepage Hörersdorf.

 

Leopold Scheiner zum Gedenken

 

Liebe Sabine, Kinder, Geschwister, Schwäger,

Verwandte und Freunde des Verstorbenen!

Sehr verehrter Herr Pfarrer Jude!

Geschätzte Trauergemeinde!

 

Über Wunsch der Familie und in den Vereinen wo er gewirkt hatte, wurde ich ersucht, ihm einen Nachruf zu halten

 

Nur wenige Wochen nach seinem 49. Geburtstag viel zu früh verstarb am

22.7.2019 nach schwerer Krankheit der in Hörersdorf allseits bekannte Leopold Scheiner.

Wir nehmen heute in tiefer Trauer von ihm Abschied.

Unser aller Beileid und tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner lieben Sabine, seinen Kindern, seinen Geschwistern samt Familien allen Verwandten und Freunden.

Poidl wurde am 3.Juli 1970 in Mistelbach als 5. Kind von Magdalena und Leopold Scheiner geboren.

Nach Abschluss der Pflichtschule erlernte er das Handwerk Landmaschinenmechaniker im Raiffeisenlagerhaus Mistelbach.

Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre wurde er Kraftfahrer im Raiffeisenlagerhaus Poysdorf. Im Anschluss an diese beiden Tätigkeiten

wechselte er zur Österreichischen Post und arbeitete lange Zeit im Postdienst,

zuletzt als Briefträger auch in Hörersdorf.

Im Jahre 2004 wagte er sich in die Selbstständigkeit.

Er löste sich die Gewerbescheine für Erdbau, Baugeräte, und Baumaschinenvermietung, Erdbewegungsarbeiten, Teichgräberei sowie Baugerüstverleih.

Diese verschiedenen Tätigkeiten mit den Baumaschinen übte er bis zum Ausbruch seiner schweren Krankheit aus.

Poidl wie er bei uns genannt wurde war ein stets lebenslustiger, hilfsbereiter fleißiger und herzensguter Mensch.

Diese Eigenschaften setzte er in Hörersdorf in den verschiedensten Vereinen und Organisationen um.

Seine größte Leidenschaft galt der Musik. Die Trompete war sein Herzstück.

Ich möchte nun seine musikalische Laufbahn in einem chronologischen Streifzug wiedergeben.

Bereits im Jahre 1981 mit nur 11 Jahren begann er in der „Ortsmusik Hörersdorf NEU“ zu musizieren. Er war jüngstes Gründungsmitglied und spielte trotz seines jugendlichen Alters schon bei jedem Einsatz mit.

Franz Ströbl und Franz Bogner sen. konnten schon auf ihn zählen, er unterstütze sie bei der Beschaffung von Noten, Marschbücher und anderen Utensilien.

1982 trat er Jugendkapelle Staatz bei und im Anschluss wirkte im Staatzer Musikverein 20 Jahre mit.

1989 gründete er mit einigen beherzten Musikkollegen die Blasmusikkapelle- „Frättinger Buam“. Dieser gehörte er auch 20 Jahre an.

1995 übernahm er die Musikalische Leitung der OM Hörersdorf bis zum Jahre 2009. In dieser Zeit,  genau im Jahr 2001, legte er auch die Kapellmeister- prüfung in Zeillern erfolgreich ab.

Durch sein umsichtiges Wirken und seinen Motivationskünsten traten viele Jugendliche der OM Hörersdorf bei.  Derzeit spielen 50 Musiker in der OM HÖ.

Es wurde daher notwendig eigene Räumlichkeiten für die notwendigen Musikproben zu finden. Durch den Ankauf der ehemaligen Karpfscheune von der Stadtgemeinde Mistelbach konnte dieser Probenraum tatsächlich realisiert werden.

Seinem Organisationstalent als Vorbild und sein unermüdliches Engagement ist es zu verdanken, dass dieses Gebäude in nur einem Jahr mit 1200 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden fertig gestellt und feierlich eröffnet wurde.

Dieses Haus wird jetzt von der Musikschule Staatz für den Musikunterricht, von den Hörersdorfer Vereinen für diverse Veranstaltungen, Familienfeiern und Events sinnvoll genutzt.

Mit der Errichtung der gesamten Infrastruktur am ehemaligen Spielplatz hinter dem Gasthaus war er federführend beteiligt, dass die großen Musikfeste alle zwei Jahre abgehalten werden konnten. Das diesjährige durfte er noch im Rollstuhl erleben.

Stellvertretend für jene Vereine wo er noch gewirkt hat, sowie auch ich persönlich sage dir Dankeschön  für alles was du so vorbildlich geleistet hast.

Mit diesem Dank verbunden ist auch das Versprechen, dass deine Arbeit und dein Wirken die Erinnerung an dich noch lange wach halten wird.

 

Ruhe in Frieden.